26-06-05

Veranstaltungsberichte

Hinweis:

Eigene Berichte oder mit (hl) gekennzeichnete Veröffentlichungen schildern ausschließlich meine Eindrücke oder Erlebnisse von den betreffenden Veranstaltungen und Events.

12. Januar 2005 Veranstaltungen  2004   (Eigener Bericht)

Waren es im vergangenen Jahr noch zwei Serien um die gefahren wurde, so sollte in diesem Jahr nur um einen Cup gefahren werden. Die Teilnahme an sechs Veranstaltungen der CLASSIC MASTERS war das Ziel. 10 Veranstaltungen wurden angeboten und bei einer Teilnahme an sechs Rallyes kam man in die Wertung zum CLASSIC MASTERS. Nach Zahlung der Einschreibgebühr waren mein Beifahrer Wolfgang Schönwälder und ich dabei.

Guten Mutes, mit allem ausgerüstet und frisch aus der Inspektion geholten MG B, Baujahr 1967, wollten wir Nordlichter gegen Deutschlands Elite im Gleichmässigkeits-fahren antreten.

Gleich zu Beginn der Saison startete am 23.-25. April die Langenburg Classic.  Der Ort Langenburg mit seiner schönen Burg und dem entsprechenden Rallyeumland liegt in der Nähe der A6 bei den Orten Crailsheim und Schw. Hall. Am Freitag war ab 12.00 Uhr Dokumenten- und Fahrzeugabnahme und ab 19.00 Uhr ein „Nachtprolog“ angesagt. Hierzu hatte ich extra noch ein paar Nebelscheinwerfer (sogenannte Breitstrahler) angebracht. Trotz dieser Sehhilfen sind wir kurz vor einer ZK statt rechts ab nur ca. 10 Meter weiter geradeaus gefahren und eine vordere Platzierung war futsch. So schnell kann es also passieren. Dennoch am nächsten Tag rund um Langenburg waren wir wieder voll dabei. Es gab zwar keine Orientierungsaufgaben, die uns Norddeutsche etwas besser liegen, aber jede Menge Zeitetappen mit A – E Zeiten, geheimen Zeitkontrollen und auch Schnittwechsel während einer Gleichmäßigkeitsprüfung. Am Ende wurden wir 16. im Gesamt von 104 sportlich fahrenden Teilnehmern. Wir waren nicht ganz zufrieden aber lernfähig. Mit dem großen Teilnehmerfeld

war scheinbar auch der Veranstalter etwas überfordert, ließen doch der Aushang der Ergebnisse und auch der leidige Bustransfer etwas zu wünschen übrig.

Bei der Leipzig 2012 Car Classic am nächsten Wochenende vom 30. April bis zum 1. Mai  musste ich leider auf Wolfgang verzichten, aber mit Torsten Kugler auf dem Beifahrersitz, einem Leipzig-Experten aus früheren Jahren lief es wider Erwarten ebenso gut. Rund 900 km durch die ehemalige DDR von Leipzig über Dresden, Rheinsberg-Kleinzerlang in der Marina Wolfsbruch nach Rostock-Warnemünde zog sich die Rallye mit leider nur 9 GLPs  auf teilweise bekannt mittelmäßigen Straßen, wobei die GLPs noch auf sehr stark befahrenen Straßen durchgeführt wurden. (1. Mai-Feiertag). So erwischte es uns leider, als wir in Sichtweite einer Zeitkontrolle eine langsam fahrende Feuerwehr vor uns hatten. Ein Überholen war wegen Gegenverkehrs nicht möglich und unsere Zeit lag daneben. Ein 10. Platz in der Gesamtwertung bei 58 Teilnehmern sprang diesmal dabei heraus. Als  Wessies  waren wir wieder einmal von der interessanten  Landschaft fasziniert. Leipzig, Meißen, Dresden, der Lausitzring, der Spreewald und die Mecklenburgische Seenplatte mit der Marina Wolfsburg  sowie das Endziel in Warnemünde waren für uns schon sehr beeindruckend. An die Siegerehrung am Strand  von Warnemünde werden wir uns noch lange erinnern.

Ende des Monates, am 28. – 30. Mai ging es mit Wolfgang zur ADAC SACHS FRANKEN  nach Bad Kissingen. Auch hier gleich am ersten Abend wieder einen Nachtprolog. 500 km am nächsten Tag durch die zahlreichen Bäder-Städte  nördlich von Bad Kissingen folgte am Sonntag die bekannte Rallyeroute durch das Frankenland mit Schweinfurt und  entlang des Mains. 15 Gleichmäßigkeitsprüfungen mit  bis zu 8 bekannten und unbekannten Zeitnahmen trennten hier den Spreu vom Weizen. Schlauchmessungen und Lichtschranken wechselten sich hierbei ab, wobei erstere für uns absolut neu waren. Fast 30 Teams aus ganz Deutschland waren wieder am Start der Gleichmäßigkeitsvariante. Wir als Neulinge in dieser Sparte gaben uns bei den zahllosen Zeitmessungen mit einem 20.sten Platz in der Gesamtwertung  zufrieden.

Nach der Sommerpause zog es uns  vom 8. – 11. Juli nach Trier zur Württembergischen Classic. Start war in der Innenstadt, unser Hotel das Mercur . Eine Veranstaltung, bei der die Organisation nichts zu wünschen übrig ließ, denn schließlich musste ein Troß von über 160 Fahrzeuge bewältigt werden und bei welcher Rallye werden einem bereits die Startnummern befestigt und aufgeklebt, ohne dass man selbst Hand anlegen muss? Drei GLPs galt es noch am späten Nachmittag zu bewältigen ehe uns  am Abend in den ausgegrabenen Ruinen der Therme am Viehmarkt  ein delikates Buffet erwartete. Der Freitag folgte dann mit 6 GLPs. Die Strecke führte in die westliche Eifel wobei ein Highlight für uns einmal mehr der Flugplatz in Bitburg war. Hier konnten wir so manchen GLP-Experten austricksen und Pluspunkte sammeln.  Am letzten Veranstaltungstag waren nochmals 5 GLPs zu fahren. Wittlich, Ulmen, Cochem und Traben-Trarbach waren nur einige der Städte, die wir durchfuhren und wunderbare Ausblicke über Mosel- und Ahrtal entschädigten uns für die Strapazen. Fünf GLPs waren zu fahren, wobei die absolute Spitze erst die letzte GLP 14 war. Diese GLP trug ausgerechnet den Titel „Schönes Moselland“ und musste nach topografischer Karte mit einem Schnitt von 35 km/h und einem Schnittwechsel mit 42 km/h  gefahren werden, gespickt mit geheimen SÜKs. Braune Striche, die wie Höhenlinien  aussahen, entpuppten sich als befestigte Wege in den Weinbergen. Nicht ganz so perfekte Beifahrer waren hier mit ihrem ORI-Latein am Ende. Das Können und der richtige Riecher meines Beifahrers Wolfgang für die vom Veranstalter gewünschte Route führten letztendlich dazu, dass wir hier den 3. Gesamtplatz und den 2. Platz in unserer Klasse herausfahren konnten. Ein großes Festbankett mit der Siegerehrung in der Europahalle in Trier rundete die Veranstaltung ab.

Von der Eifel in den hohen Norden verschlug es uns vom 24.- 26. September zur ADAC Hansa-Classic mit dem Startort Bergedorf. Dreh- und Angelpunkt war das Ramada-Hotel. Die uns zugeteilte Startnummer 1 ließ uns schlimmes erahnen. Noch nie haben wir diese Startnummer am Fahrzeug tragen dürfen. In diesen Genuss kommt jeweils der Gesamtsieger vom Vorjahr. Aber was sollte es, so führten wir diesmal das Feld von 14 Gleichmäßigkeitsfahrern an. Am Freitag führte uns der Veranstalter durch den Sachsenwald in den Raum Trittau, wobei wir allerdings immer wieder auf den Vorauswagen mit dem Veranstalter aufliefen. Am zweiten Tag klappte die Organisation besser aber den flüssigeren Strecken- und WP-Verlauf  am ersten Tag fanden wir besser. Die Top-GLPs waren bei dieser Veranstaltung ohne Frage der Rundkurs auf dem Travering und der Abschluß-Parcour auf dem Frascati-Platz in Bergedorf. Wie in der einschlägigen Presse  berichtet wurde, sollten die vollelektronischen Instrumente im MG uns zum Gesamtsieg geführt haben, was natürlich völliger Unsinn war und von der Unkenntnis dieses Berichterstatters zeugte. Orientierungen gepaart mit GLPs gaben auf dieser Rallye einmal mehr den Ausschlag. Am Ende  waren diese es, die uns den Gesamtsieg und zum 4.ten Male den Gewinn einer Hansekogge einbrachten.

Einer gewissen Stresssituation setzten Wolfgang und ich uns aus, als wir am Wochenende darauf, am 30.09. – 3.10.  bei der Phantasialand-Classic  in Brühl bei Bonn starteten. 31 Teams taten es uns gleich und wollten alle nochmals beim letzten Lauf des CLASSIC  MASTERS punkten. Wir hatten ja bisher nur 5 Läufe absolviert und ich lag bisher nur auf einem 25. Platz von 50 eingeschriebenen Mitbewerbern um den Titel eines deutschen MASTERS. Was hätte alles passieren können. Eine Reifenpanne in einer GP. oder sogar eine abgedrehte Tachowelle hätten das Aus bedeutet. Letzteres war gar nicht so abwegig gedacht, machte die Tachonadel doch manchmal  unkontrollierte, schwankende  Bewegungen. Aber es lief alles gut. Dreizehn WPs wiederum mit zahllosen geheimen Zeitnahmen und wechselnden Schnitten mussten absolviert werden. Am 1. Tag  führte uns der Streckenverlauf rund um die Eifel mit bekannten GLPs  vergangener Rallyes  und der 2. Tag in den Westerwald  und das Vorgebirge  wobei sogar zwei Rheinquerungen mit Fähren eingebaut waren. Die abendliche Gastronomie des Phantasialandes  mit fernöstlicher Küche ließ uns die Anstrengungen der Tage mit 13 GLPs aber bald vergessen. Während einer festlichen  „Classic Night“ fand die Siegerehrung statt, welche uns auf einen 5. Platz in der Gesamtwertung sah. Mit dieser Abendveranstaltung fiel der ganze Stress von uns ab.

Am Sonntag folgte während des Frühschoppens im Phantasialand die Siegerehrung des CLASSIC MASTERS. Sieger wurde das Team  Münzenmaier/Schiemann  mit 190,3 Punkten  bei sechs gewerteten Veranstaltungen.  Mit 162,8  Punkten erreichte ich den fünften Platz. Da Wolfgang die Rossfeld-Classic  durch das Berchtesgadener Land  mit seiner Frau gefahren war, konnte er sich leider nicht unter den ersten zehn Platzierten einreihen.

Abschließend  möchte ich zu dieser Veranstaltungsserie noch anführen, dass es uns sehr viel Spaß gemacht hat. Wir während der Veranstaltung durch die vielen, vielen Zeitnahmen verbunden mit den ungewohnten Schnittwechseln  auch sehr viel Stress hatten, aber durch das  illustre Teilnehmerfeld immer wieder auch  schöne Erlebnisse hatten. Sei es während der Zwischenpausen oder den Abendveranstaltungen. Aus der Vielzahl der Teilnehmer möchte ich hier das Team Vater und Tochter Mayr mit ihrem BMW oder Otto Tönges mit seinem offenen Jaguar SS 100 erwähnen. Insgesamt eine nicht ganz billige Cup-Serie, denn wer kann sich bereits am Donnerstag von der Arbeit schleichen um irgendwo viele hundert Kilometer weiter eine Oldtimerrallye zu fahren. Uns Norddeutsche führten die Streckenverläufe der Rallyes wieder durch die  landschaftlich sehenswerten Gebiete von Ostdeutschland, der Rhön, des Frankenlandes, der Eifel, des Westerwaldes, des Landes Schleswig-Holstein mit der Elbmarsch und dem Sachsenwald und entschädigten uns somit für manches unannehmliche. (hl)

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